Der Werbering hat in Absprache mit der Stadt Olfen am Freitag den für den 6. November geplanten verkaufsoffenen Sonntag abgesagt.
„Wir haben uns darüber verständigt, auf den vierten verkaufsoffenen Sonntag zu verzichten“, sagt Bürgermeister Wilhelm Sendermann auf Anfrage. „Wir wollen keinen Ärger.“ Damit meint der erste Bürger der Stadt Ärger, der noch größer ausfallen könnte als der mit Prott-Geschäftsführer Jürgen Gosmann.
Drei Tage zuvor hatte das Verwaltungsgericht die verkaufsoffenen Adventssonntage der Jahre 2016 bis 2019 in Münster gestoppt.
Ein Urteil, das in einer ganzen Serie von Entscheidungen steht, die Richter bundesweit getroffen haben, seitdem die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im November vergangenen Jahres vor dem Bundesverwaltungsgericht im Streit um Sonntagsöffnungen erstmals gewonnen hatte.
Besucher müssen wegen Veranstaltung, nicht wegen Einkäufen kommen
Damals hatte das Gericht deutlich gemacht, dass nur verkaufsoffenen Sonntage Bestand haben können, die sich an eine Traditionsveranstaltung anschließen. Die Besucher müssten in erster Linie wegen einer Veranstaltung in die Stadt kommen, einem Fest oder einem Jahrmarkt, und nicht, weil die Geschäfte geöffnet haben.
Am 6. November sei das nicht so, sagt Sendermann. „Das muss man ja klar erkennen.“ Als der Rat Anfang des Jahres beschloss, diesen Tag zum vierten verkaufsoffenen Sonntag zu machen, habe man erst einen Anlass schaffen wollen, damit Besucher die Olfener Innenstadt aufsuchen. „Wir haben dabei gerade an alle Kunden gedacht, die Adventsdeko suchen“, bestätigt Barbara Schulte, die Vorsitzende des Werberings.