Wegen falscher Kalkulationen kommt die Volkshochschule jetzt in finanzielle Bedrängnis. Die Einrichtung hatte mit weitaus höheren Einnahmen durch Teilnehmergebühren gerechnet. Um dieses Defizit auszugleichen müssen nun womöglich die anderen Kommunen darunter leiden.
Der Volkshochschulkreis Lüdinghausen ist etwas zu optimistisch in das Jahr 2016 gegangen. 380.800 Euro hatte sie sich als Teilnehmergebühren erwartet. „Dieser Ansatz war zu hoch angesetzt“, räumte der VHS-Leiter Dr. Christoph Hantel in der Sitzung des Volkshochschul-Ausschusses am Dienstag im Leohaus Olfen ein.
Andere Kommunen müssen mehr zahlen
Die logische Konsequenz: Der Ansatz wird im Jahr 2017 auf 360.000 Euro reduziert. Damit gelöst sind die Probleme aber nicht. Den Zahlenkolonnen ist zu entnehmen, dass fünf Südkreisgemeinden (Ascheberg, Lüdinghausen, Nordkirchen, Olfen und Senden) in den nächsten Jahren stärker zur Kasse gebeten werden. Im Jahr 2015 lag der Anteil der fünf Kommunen bei knapp 82.000 Euro, bis 2020 steigt er nach den VHS-Berechnungen kontinuierlich bis auf 127.000 Euro.
Der erste Reflex darauf kommt aus Senden – und überrascht nicht: Die VHS soll die Kursgebühren erhöhen. In diesem Jahr wird das nicht mehr der Fall sein, im Frühjahr 2017 wird sich der Ausschuss aber mit dem Thema beschäftigen.
Einige Aufwendungen steigen an
„Gut angelaufen“ ist dabei nach Einschätzung von Christoph Hantel die neue Reihe „Wein & Wort“ mit bekannten Künstlern wie Sky du Mont. Allerdings werden dafür in den nächsten Jahren jeweils 8000 Euro fällig. Deutlich steigen werden in den nächsten Jahren auch die Personalkosten der VHS. Der Leiter begründete den Anstieg von knapp 265.000 Euro in diesem Jahr auf gut 306.000 Euro in 2020 auch mit höheren Versorgungsaufwendungen. „Wir haben einen Rentner mehr.“
Im nächsten Jahr sind zudem einigen Sonder-Ausgaben geplant. So steht nach Aussage von Christoph Hantel im Jahr 2017 ein „großes Audit“ an, zudem bemüht sich die VHS um ein weiteres Siegel. Das sei notwendig, um zusätzliche Zuschüsse beantragen zu kommen.
Mehr Geld ausgeben will/muss die VHS auch für die Öffentlichkeitsarbeit. Dabei geht es vor allem um das VHS-Heft. Aus Sicht von Christoph Hantel ist dies trotz aller digitaler Angebote weiter „ein sehr wichtiges Werbemittel“. Eine Einschätzung, die der Ausschuss teilt. Das Gremium stimmte einstimmig für die von der VHS vorgelegten Planzahlen.
Quelle: Ruhrnachrichten